Eine umweltmedizinisch geschulte Sichtweise der Zahnmedizin kommt als „Hintergrundleistung“ selbstverständlich allen Patienten gleichermaßen zugute!
Einzelne Teilbereiche der UmweltZahnMedizin:
Amalgam
8 % aller Träger von Amalgamfüllungen haben bei unabhängig voneinander durchgeführten Befragungen in Norwegen (2006)3 und Schweden (1993)2 gesundheitliche Probleme im Zusammenhang mit Amalgamfüllungen angegeben bzw. die Füllungen entfernen lassen. Acht Prozent sind nicht der Großteil der Bevölkerung.
Amalgam ist eine quecksilberhaltige Metalllegierung der in der Schweiz aus medizinischen Gründen nicht mehr verwendet werden darf. Zusammenfassend kann man zunächst also sagen, dass Amalgam ein Füllungsmaterial ist, das wie alle anderen Werkstoffe unverträglich sein kann im Sinne einer klassischen Allergie, das aber auch toxische Bestandteile hat, die im Körper wichtige Lebensfunktionen (Enzyme) hemmen können.
Daher ist bei Beschwerden ein Austausch durchaus ratsam . Dies kann zum Schutze des Patienten unter Zuhilfemahme zusätzlicher Schutzmassnahmen wie beispielsweise einem Kofferdamspanngummi erfolgen .
Durch Abrieb bei Kauen und Oxidationsprozesse auf der Oberfläche der Amalgamfüllung kommt es oftmals zu einer Belastung des ganzen Körpers , da sich Bestandteile des Amalgam in einzelnen Körperzellen ablagern .
Nach der vollständigen(!) Entfernung aller Amalgamfüllungen ist daher in einigen Fällen eine sogenannte Ausleitungstherapie sinnvoll, denn die Schwermetallbelastung des Körpers (gespeicherte „Altlasten“, z.B. im Körperfett) ist mit der Eliminierung der Amalgamfüllungen ja nicht beseitigt (was zu Rückfällen nach vorübergehender Besserung von eventuell bestehenden Symptomen führen kann).
Grundsätzlich sind mehrere, ganz unterschiedlich ansetzende Verfahren im Gebrauch, zum Beispiel:
biologisch: z.B. Chlorella-Algen mit ebenfalls hoher Bindefähigkeit für Schwermetalle
chemisch: z.B. DMPS-Komplexbildner zur Schwermetall-Bindung und
Ausschwemmung
homöopathisch: potenzierte Heilmittel zur Symptombehandlung
Alle diese Verfahren haben unterschiedliche Wirksamkeiten und durchaus wichtige Vor- und Nachteile.. Die Niere als Haupt-Ausscheidungsorgan sollte vor dem Beginn jedweder Therapie auf ihre Funktionsfähigkeit geprüft werden, bei stark belasteten Patienten sollte im Rahmen einer umweltmedizinischen Diagnostik auch die Funktionsfähigkeit der Blut-Hirn-Schranke getestet werden.
Metalle im Mund
Eine zu starke Belastung mit Schwermetallen ist ein wichtiger Faktor beim Auftreten von chronisch entzündlichen Erkrankungen im Körper.
Neben der Belastung druch Nahrungsaufnahme und die Umwelt spielen hier auch die in den Mund eingebrachten Metalllegierungen eine wichtige Rolle.Implantate, Prothesen, Füllungen, Kronen, Brücken und Zahnspangen stellen dauerhaft in den Körper eingebrachte metallische Reizfaktoren dar. Die Aufnahme über den Körperschmuck hat im Vergleich dazu geringere Bedeutung. Die Belastung nimmt mit zunehmendem Lebensalter stetig zu, da sich Metalle sehr fest in verschiedenen Körperzellen an Eiweiße binden und eine natürliche Ausscheidung daher kaum mehr stattfinden kann.Nur wenige Metalle wie z.B. Eisen, Selen, Magnesium, Zink, Kobalt und Kupfer sind sogenannte essentielle Spurenelemente, das heißt, dass sie der Organismus benötigt. Sie sind essentielle Bestandteile von Enzymen und wichtig für zahlreiche Stoffwechselfunktionen. Sie liegen natürlicherweise in geringen Konzentrationen im Körper vor. In höherer Konzentration und abhängig von ihren Oxidationsstufen können aber selbst einige dieser biologisch wichtigen essentiellen Metalle toxische Effekte induzieren. Dazu gehören zum Beispiel Kobalt und Kupfer. Vor allem wenn sie in freier Form vorliegen gehen sie aufgrund ihrer hohen Reaktivität unerwünschte Bindungen an körpereigene Strukturen ein.
Die Mehrzahl der Metalle jedoch – und dazu gehören neben anorganischem Quecksilber oder Blei auch die Edelmetalle wie Gold, Platin und Palladium, können im menschlichen Organismus in vielerlei Hinsicht schaden. Sie können in Abhängigkeit von ihrer Menge sowie von der individuellen Empfindlichkeit des jeweiligen Menschen toxische Effekte zeigen sowie über allergische und immuntoxikologische Mechanismen Entzündungen sowie Autoimmunphänomene auslösen.
In der Zahnmedizin werden ausschließlich Legierungen eingesetzt. Dabei handelt es sich um Mischungen verschiedener Metalle, denn die Reinmetalle sind für den Einsatz im Gebiß nicht geeignet. Durch den Vorgang des Legierens wird die technische Verarbeitbarkeit verbessert und die Kau-Stabilität erhöht. Die biologische Verträglichkeit ist jedoch häufig nicht gewährleistet.
Ein Ziel der Umwelt-ZahnMedizin und der Umwelt-ZahnTechnik muss es sein, die Metallbelastung des Organismus so gering wie möglich zu halten. Es ist unnötig, dass auch heute noch ein einzelner Zahnersatz aus einem Mix von verschiedenen Metallen besteht. Zwei bis vier verschiedene Metalllegierungen sind keine Ausnahme, wobei diese noch heute oft durch Löten miteinander verbunden werden. Lote enthalten weitere nicht biokompatible Metalle und sind nicht korrosionsbeständig.
Korrosion als Hauptproblem
Die Korrosionsstabilität ist ein wichtiges Qualitätskriterium von metallischem Zahnersatz. Eine durch Verarbeitungsfehler bestehende hohe Korrosionsrate bewirkt eine stärkere Freisetzung der Metalle und stellt somit die Voraussetzung für die Aufnahme in den Organismus dar. Das Problem wird oft dadurch verstärkt, dass eine solche Prothese vom Zahnarzt in einen Mund eingesetzt wird, in dem sich bereits andere metallische Konstruktionen wie Füllungen, Kronen oder Implantate befinden. Damit beginnt ein galvanisches Geschehen (Prinzip der Batterie), d. h. es gehen durch Korrosion vermehrt Metallionen in Lösung und werden über die Schleimhäute des Mundes und Verdauungstraktes in den Organismus permanent aufgenommen. Über die Jahre summiert sich die Belastung im Organismus.
Die Folgen der durch Korrosion oder Abrieb verursachten Metallfreisetzung in der Mundhöhle können sein: Entmineralisierungen der Zähne, Rötungen, Schwellungen, Brennen und Verfärbungen der Schleimhäute , chronische Parodontitis ,metallischer Geschmack, Mundgeruch bis hin zu Zellentartungen.
Die systemischen Auswirkungen der Metalle hängen stark von der individuellen Empfindlichkeit der betroffenen Person ab. An den nachfolgend genannten Erkrankungen können Metalle ursächlich oder an deren Progression beteiligt sein:
Metallallergien
Autoimmunerkrankungen
Herz-Kreislauferkrankungen und Bluthochdruck
Arteriosklerose
Krebserkrankungen
neurodegenerative Erkrankungen (z.B. Demenz , Morbus Parkinson)
Chronic Fatigue Syndrom (chronisches Erschöpfungssyndrom)